Die neue Filmreihe vom AK Kirche & Kino läuft unter dem Motto „Im Kino gewesen. Gelacht.“
Ein Abend im Lichtspielhaus verspricht unterschiedliches: Unterhaltung, Spannung, Sentiment, Erkenntnis … je nach Filmwahl, Begleitung und eigenem Befinden.
„Kirche & Kino“ möchte mit der neuen Reihe vor allem eines anregen: Dass Sie Lachen! Vom leisen Schmunzeln bis zum Schenkelklopfer. Die Lust am Leben darf und soll ihren Platz haben.
In Sorge, Ratlosigkeit und all den Beschwernissen unserer Zeit ist es erleichternd und nicht nur menschlich erwünscht, auch christlich geboten, mal zu lachen und für Momente unbeschwert zu sein.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit versammeln wir also Filme, die Ihre humoristische Ader treffen möchten, so dass Sie notieren könnten: „Im Kino gewesen. Gelacht.“
Als erster Film läuft am Di. 19.9. um 18:00 im City46 mit Einführung Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger? von den Coen-Brüdern mit George Clooney, Brad Pitt, Frances McDormand, John Malkowich, Tilda Swinton.
CIA-Hauptquartier in Washington D.C.: Als der cholerische Agent Osbourne Cox seine Kündigung erhält, beginnt er aus Rache mit dem Schreiben seiner Memoiren. Die CD mit brisanten Enthüllungen landet auf Umwegen im Umkleideraum eines Fitnessclubs. Dort findet sie der trottelige Trainer Chad – und wittert das große Geschäft. Mit seiner Kollegin Linda, die seit langem für eine Schönheits-OP spart, versucht er, den Ex-Agenten zu erpressen. Cox hat keine Ahnung, wieso es überhaupt eine CD mit seinen Aufzeichnungen gibt, aber umso entschlossener versucht er, sei wiederzukriegen. Schon bald entspinnt sich ein immer schneller drehender, blutiger Reigen paranoider Washingtoner Agenten und Möchtegern-James Bonds.
Für Katja Nicodemus von der »Zeit« ist »Burn After Reading« ein typischer Coen-Schlamassel, in dem jeder jeden betrügt, erpresst und ausbeutet: „Es ist ein großer Spaß, Ikonen des Hollywoodkinos so gegen den Strich besetzt agieren zu sehen.
Um den Witz der dialogischen Duelle und der absurden Situationen zu beschreiben, auf die sich die Schauspieler mit offensichtlichem Vergnügen einlassen, würde das englische Adjektiv „hilarious“ gut passen; im Deutschen trifft es ein herzhaftes „saukomisch“ vielleicht am besten, da damit auch gleich die Derbheit abgedeckt ist, mit der der Nimbus des CIA als Sicherheits- und Kontrollinstanz durch den Wolf privater Macken und Obsessionen gedreht wird. Dabei schauen die Filmemacher wieder mit viel Ironie, aber auch einem Schuss Zärtlichkeit auf ihre Figuren, die ebenso eifrig wie naiv um ein bisschen Glück ringen und dabei von den materialistischen Aspekten des „American Dream“ ebenso verblendet sind wie von den eigenen Neurosen. Am Ende kann man dann nur hoffen, dass der launische Zufall doch einmal zugunsten der ahnungslosen Trottel entscheidet. (Felicitas Kleiner, www.filmdienst.de)