Krankenhaus St. Joseph-Stift

Die Gründung des einzigen katholischen Krankenhauses in Bremen geht auf das Jahr 1868 zurück, als eine schwere Typhusepidemie Bremen trifft und die Kapazitäten für die Versorgung der Erkrankten nicht ausreichen. Mitglieder der katholischen Gemeinde setzen sich für eine weitere Krankenpflegeeinrichtung ein, die »gleich welcher Konfession und welchen Standes« behandelt. Sie erbitten die Entsendung ausgebildeter Ordensschwestern der Franziskanerinnen aus St. Mauritz bei Münster, die sie über die Typhuskrise hinaus für eine ständige Niederlassung in Bremen gewinnen. Auf Wunsch der Schwestern erhält die Einrichtung den Namen »St. Joseph-Stift«.

In kürzester Zeit wächst das St. Joseph-Stift von einer ständigen Krankenstation zu einem modernen Krankenhaus – seit 1880 an seinem heutigen Standort an der Schwachhauser Heerstraße. In den Hochzeiten sind über 80 Ordensschwestern in der Pflege tätig und prägen den Geist des Hauses – bis heute. 2013 wird der nach und nach kleiner werdende Konvent der Mauritzer Franziskanerinnen aufgelöst, 2014 kann ein neuer Konvent der Franciscan Clarist Kongregation angesiedelt werden.

So ist das freigemeinnützige St. Joseph-Stift Bremen heute ein modernes Akutkrankenhaus mit neun bettenführenden Fachkliniken, zwei medizinischen Instituten, zwei zertifizierten Krebszentren und insgesamt etwa 460 Betten. Die etwa 1.100 Mitarbeiter betreuen so jedes Jahr mehr als 70.000 Patienten nach christlichen Leitlinien in Medizin und Pflege. Damit ist es bei der Versorgung von stationären Patienten das drittgrößte Krankenhaus im Stadtgebiet Bremen.

Rund um das Krankenhaus hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein Komplex aus verschiedenen Sozial- und Gesundheitseinrichtungen entwickelt. Neben dem Caritas-Zentrum Bremen in der Georg-Gröning-Straße gehören mittlerweile vier Ärztehäuser zum Standort: die Ambulante Klinik am St. Joseph-Stift an der Ecke Georg-Gröning-Straße/Schubertstraße, das medicum Bremen und das Ärztehaus 52 an der Schwachhauser Heerstraße. Mit dem 2021 fertiggestellten Ärztehaus Sankt Marien an der Stelle des ehemaligen Schwesternwohnheims wird das bereits große ambulante medizinische Angebot am Standort um weitere Disziplinen, wie eine Strahlentherapie, ergänzt.