Der 15. April 2023 ist ein schwarzer Tag in der Geschichte des Sudans: Am Morgen brechen Kämpfe zwischen der regulären sudanesischen Armee und der zuvor mit ihr alliierten RSF, einer paramilitärischen Gruppierung in Khartum (der Hauptstadt des Sudans) und anderen Landesteilen aus. Auch der Flughafen in Khartum ist von den bewaffneten Auseinandersetzungen betroffen; der Flugbetrieb ist ausgesetzt. Vereinbarte Waffenruhen werden immer wieder verletzt. Die Lage ist volatil, unübersichtlich und kann sich sehr schnell ändern. Die deutsche Botschaft in Khartum ist bis auf Weiteres geschlossen und kann keine konsularische Unterstützung mehr leisten.
Es geht um Details einer Vereinbarung, mit der Milizen in die Armee integriert werden sollen. Und es geht um die Macht im Land, ein brutaler Kampf auf dem Rücken der Bevölkerung. Hunderte Menschen werden in den folgenden Tagen landesweit durch die Kämpfe getötet, Tausende verletzt, viele weitere innerhalb des Landes vertrieben.
Der Krieg im Sudan hat einen wachsenden Flüchtlingsstrom in den Südsudan ausgelöst. Diese Flüchtlinge treffen auf eine ohnehin prekäre Versorgungslage im Südsudan, wo Naturkatastrophen, bewaffnete Konflikte und Ernteausfälle das Leben der einheimischen Familien extrem erschweren. Davon sind insbesondere die Kinder betroffen. (Unicef). Neben den laufenden Projekten möchte die Initiative Pater Stephan e.V. diesen Menschen in der akuten Notlage mit Nahrungsmitteln und Medikamenten helfen.
Gemeindeprojekt Sudan / Südsudan
Die Bildungsprojekte der Initiative Pater Stephan e.V. (IPS) befinden sich im Sudan (Südkordofan) und im Südsudan (Bahr-al-Ghazal und East-Equatoria).
In den Nubabergen, in Südkordofan (Sudan), sorgt die IPS und somit unser Gemeindeprojekt für die Bezahlung von Lehrergehältern an sechs Grundschulen und einer Sekundarschule. Sofern es die finanzielle Situation erlaubt, unterstützen wir auch fünf Grundschulen und eine Sekundarschule, die von den Dorfgemeinschaften errichtet wurden und auch von ihnen betrieben werden. Diese Einrichtungen liegen zwar im Sudan, befinden sich aber derzeit nicht im Zentrum der Auseinandersetzungen zwischen der sudanesischen Armee und der paramilitärischen RSF.
Die anderen Schulprojekte befinden sich im Land Südsudan, in Twic County (Region Bahr El Ghazal). Sieben Grundschulen und drei Sekundarschulen, in denen wir (die Initiative Pater Stephan und somit unsere Gemeinde) die Lehrergehälter finanzieren, sowie das Lehrerausbildungszentrum, wo wir uns an der der Finanzierung der Schulausstattung beteiligen. Zwei weitere Grundschulen und drei Sekundarschulen befinden sich ganz im Süden des Südsudans, in Narus (Provinz East-Equatoria). An den Internaten werden Schulgelder und Schüleressen für Schüler aus Boma sowie Lehrergehälter finanziert. Diese Projekte sind von dem herrschenden Konflikt auch nicht betroffen.
Unsere Gemeinde hat die Projekte im letzten Jahr mit einem Beitrag in Höhe von 3.827,49 € unterstützt. Herzlichen Dank dafür!
Spendenkonto
Sparkasse Bremen
Propsteigemeinde St. Johann
IBAN: DE38 2905 0101 0001 0242 56
Betreff: Gemeindeprojekt Sudan