Ökumenisches Herbstseminar 2022 in Hastedt über Macht und Ohnmacht und die Frage nach dem Gottvertrauen
Freitag, 18. November, Beginn 19.00 Uhr, in der Auferstehungsgemeinde, Drakenburgerstr. 42
In Zeiten der Unsicherheit und des Sich-Sorgens um das Morgen, wünschen sich Menschen Stabilität und Halt. Können wir in unseren Gemeinden solchen Halt finden: im Gottesdienst, im Gespräch, im Gebet?
Den Versuch wollen wir im diesjährigen ökumenischen Herbstseminar unternehmen: Auch wenn niemand von uns weiß, was der nächste Tag bringt, ob Kriege und Krankheiten weiter wüten werden, können wir unserem Gott vertrauen. Zumindest werden wir zu diesem Vertrauen ermutigt, wenn wir im Matthäusevangelium hören, dass unser Himmlischer Vater weiß, was wir brauchen. Und gleichzeitig werden wir zu einer Sorglosigkeit aufgefordert, die uns gerade zunehmend schwer fällt: „Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Spanne verlängern?“
Die Alten pflegten zu sagen: „Gott sorgt!“ Doch hebt Seine Sorge um mich auch meine Sorgen auf? Und wie gehe ich damit um, dass doch im Alltag so vieles nicht in meiner Macht steht, mir unverfügbar ist. Obwohl der Mensch zum Mond und bald zum Mars fliegt, schaffen wir es nicht, den Hunger zu besiegen und die Kriege zu beenden. Diese Ohnmacht ist bedrückend, und Gottes Sorge um mich entfaltet sich nicht immer so spürbar, wie ich es bräuchte. Auch Gott ist unverfügbar für mich, da kann ich noch so sehr die Lilie zum Vorbild nehmen, der Wunsch nach mehr Sicherheit ist da.
Wie ich mit Gottes Unverfügbarkeit umgehen kann, wie ich der Ohnmacht zum Trotz Vertrauen entwickeln kann und nicht die Hoffnung auf ein Morgen verliere: Darüber möchten wir uns austauschen in Kleingruppen und im Plenum, angeregt durch ein Impulsreferat des Theologen und Philosophen Dr. Christoph Lubberich, Dekanatsreferent der katholischen Kirche in Bremen.
Pastorin Wibke Winkler, Alt-Hastedt; Pastorin Susanne Kayser, Auferstehungsgemeinde; Gemeindereferentin Anja Wedig, St. Elisabeth